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1 ὄ-νυξ
ὄ-νυξ, υχος, ὁ (mit νύσσω verwandt, vgl. unguis, ungula), 1) Klaue, Kralle; Hom. immer vom Adler, νεβρὸν ἔχοντ' ὀνύχεσσιν, Il. 8, 248, wie αἰετὸς δράκοντα φέρων ὀνύχεσσι, 12, 202. 220, vgl. Od. 2, 153. 15, 161; von den Krallen des Habichts Hes. O. 206. 207. Von Löwen, λεόντων ὄνυχας ὀξυτάτους, Pind. N. 4, 63; auch vom Pferde, Xen. Hipp. 1, 3. – Bei Menschen, der Nagel; Hes. Sc. 266; ὄνυχος ἄλοκι νεοτόμῳ, Aesch. Ch. 25; κόμην ἄπριξ ὄνυξι συλλαβὼν χερί, Soph. Ai. 303; δίαιμον ὄνυχα τιϑεμένα σπαραγμοῖς, Eur. Hec. 656, vgl. Or. 959, u. öfter von dem Zerfleischen der Wangen zum Zeichen der Trauer; ὄνυχες τῶν δακτύλων, Ar. Av. 8; u. in Prosa, ἐχϑρῶν τὰς χέρας νεκρῶν ἐόντων ἀποδείραντες αὐτοῖσι ὄνυξι, Her. 4, 64; Plat. Tim. 76 e; – ἐξ ὀνύχων, aus den Fingernägeln, oder Fingerspitzen, d. i. vom Herzensgrunde, φιλεῖν, lieben, Sp.; – ἐξ ὀνύχων λέοντα, ex ungue leonem, s. Diogen. 5, 15 u. nott. daselbst; auch allgemein, ἐκ τῶν ὀνύχων τεκμαίρεσϑαι, d. i. das Ganze an einem charakteristischen Theile erkennen; – ἐξ ἁπαλῶν ὀνύχων, von zarter Jugend auf, Automed. 3 (V, 129); τὸ δὴ λεγόμενον ἐξ ἁπ. ὀν., Plut. de educ. lib. 5; a. Sp.; – ὁ πόνος δύεται εἰς ὄνυχα, er dringt unter die Nägel, wie wir sagen »bis in die Fingerspitzen«, die höchste Empfindlichkeit bezeichnend. – In der Sprache der Bildhauer ὁ πηλὸς ἀφικνεῖται εἰς ὄνυχα, der Thon kommt an die Nagelprobe, wenn der Künstler mit dem Nagel untersucht, ob Alles genau und glatt gearbeitet ist, oder Alles mit der größten Sorgfalt bis ins Kleinste nachpolirt (vgl. Plut. de prof. virt. sent. a. E.), die Nägel u. andere Beiwerke der Art genau ausarbeitet; auch ἐκμέμακται εἰς ὄνυχα, bis auf den Nagel, bis auf das Kleinste genau ausgearbeitet; auch auf andere Dinge übertr., ἡ ἀκριβὴς σφόδρα καὶ δι' ὄνυχος λεγομένη δίαιτα, die genaueste, sorgfältigste Diät, Plut. de sanit. tuend. p. 387. – Uebh. εἰς ὄνυχα, δι' ὄνυχος, ἐπ' ὄνυχος, bis auf den Nagel, wie wir sagen: bis aufs Haar, aufs Genaueste zutreffend, wie σύμπηξις εἰς ὄνυχα, von einer aufs Haar passenden Fuge. – 2) von der Aehnlichkeit mit einer Kralle heißt ὄνυξ auch jeder Haken, jedes hakenförmige Werkzeug, uncus; Her. 7, 36 ὄνυξι ξυλίνοισι τὰ ὅπλα στρεβλοῠντες, v. l. ὄνοισι, ein Folterwerkzeug, Sp.; – Haken am Anker, κατέμαϑε τῇ ἀγκύρᾳ τὸν ὄνυχα μὴ προςόντα, Plut. de mul. virt. p. 274. – 3) von der Aehnlichkeit mit dem Nagel eines Menschen der untere weiße Theil an der Rose und am Knoblauch, mit dem die Blätter und Knöpfe ansitzen, ungues rosarum, Diosc. – 4) ein wie ein Nagel aussehendes Geschwür auf der Hornhaut des Auges, Medic. – 5) ein Theil der Leber, Medic. – 6) ein streifiger Edelstein, der O nyx; auch das aus Onyr Verfertigte, bes. eine Salbenbüchse aus Onyx, Sp.
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2 ὄνυξ
ὄ-νυξ, υχος, ὁ, (1) Klaue, Kralle; immer vom Adler, von den Krallen des Habichts, von Löwen, vom Pferde. Bei Menschen, der Nagel; von dem Zerfleischen der Wangen zum Zeichen der Trauer; ἐξ ὀνύχων, aus den Fingernägeln, oder Fingerspitzen, d. i. vom Herzensgrunde, φιλεῖν, lieben; ἐξ ὀνύχων λέοντα, ex ungue leonem; allgemein, ἐκ τῶν ὀνύχων τεκμαίρεσϑαι, d. i. das Ganze an einem charakteristischen Teile erkennen; ἐξ ἁπαλῶν ὀνύχων, von zarter Jugend auf; ὁ πόνος δύεται εἰς ὄνυχα, er dringt unter die Nägel, wie wir sagen 'bis in die Fingerspitzen', die höchste Empfindlichkeit bezeichnend. In der Sprache der Bildhauer ὁ πηλὸς ἀφικνεῖται εἰς ὄνυχα, der Ton kommt an die Nagelprobe, wenn der Künstler mit dem Nagel untersucht, ob alles genau und glatt gearbeitet ist, oder alles mit der größten Sorgfalt bis ins Kleinste nachpoliert, die Nägel u. andere Beiwerke der Art genau ausarbeitet; auch ἐκμέμακται εἰς ὄνυχα, bis auf den Nagel, bis auf das Kleinste genau ausgearbeitet; auch auf andere Dinge übertr., ἡ ἀκριβὴς σφόδρα καὶ δι' ὄνυχος λεγομένη δίαιτα, die genaueste, sorgfältigste Diät. Übh. εἰς ὄνυχα, δι' ὄνυχος, ἐπ' ὄνυχος, bis auf den Nagel, wie wir sagen: bis aufs Haar, aufs Genaueste zutreffend, wie σύμπηξις εἰς ὄνυχα, von einer aufs Haar passenden Fuge. (2) von der Ähnlichkeit mit einer Kralle heißt ὄνυξ auch jeder Haken, jedes hakenförmige Werkzeug, uncus; ὄνυξι ξυλίνοισι τὰ ὅπλα στρεβλοῠντες, ein Folterwerkzeug; Haken am Anker. (3) von der Ähnlichkeit mit dem Nagel eines Menschen der untere weiße Teil an der Rose und am Knoblauch, mit dem die Blätter und Knöpfe ansitzen, ungues rosarum. (4) ein wie ein Nagel aussehendes Geschwür auf der Hornhaut des Auges. (5) ein Teil der Leber. (6) ein streifiger Edelstein, der Onyx; auch das aus Onyx Verfertigte, bes. eine Salbenbüchse aus Onyx -
3 ἀκρίβεια
ἀκρίβεια, ἡ, Genauigkeit, Sorgfalt u. Gründlichkeit in allem Thun, z. B. μαϑήματος Plat. Legg. VII, 809 a; τῆς κατασκευῆς Xen. Oec. 8, 17; εἰς τὰ χρηστά, Eifer für das Gute, Xen. Ath. 1, 5; bes. von den Wissenschaften u. den Studien, λόγων Euthyd. 288 a; πονηρὰ λόγων ἀκρ., übertriebene Spitzfindigkeit, Antiph. III γ 3; von dem Rechte, τοιαύτας ἀκριβείας ἔχει τὰ δίκαια Is. 7, 17; τὴν ἐκ τῶν νόμων ἀκρίβειαν τηρεῖν Pol. 32, 13; τὴν ἀκρίβειαν καὶ τὸ καϑαρὸν τοῦ πολιτεύματος Plut. Them. 4, wo es strenge Zucht ist, wie schon Thuc. τὴν ἀκρ. τοῦ ναυτικοῠ ἀφῃρῆσϑαι 7, 13 sagt. Auch die genaue Wahrheit, τὴν τῶν πραχϑέντων ἀκρίβειαν μαϑεῖν Antiph. IV γ 1; ε ἰβουλοίμην τὴν ἀκρ. γράφειν Dion. H. 1, 23; Genauigleit, Sparsamkeit, Pol. 32, 13, 11; Plut. Per. 16, 36; ἐὰν τὸ ὕδωρ δι' ἀκριβείας ᾖ Plat. Legg. VIII, 844 b, wenn es knapp, dürftig ist. – Als adverb. Ausdrücke bemerke man: δι' ἀκριβείας, sorgfältig, Plat. oft, z. B. Tim. 23 d; διὰ πάσης ἀκρ. Arist. A. H. 1, 5; εἰς τὴν ἀκρίβειαν φιλοσοφεῖν Gorg. 487 c; Arist. Pol. 7, 11; πρὸς τὴν ἀκρίβειαν Legg. VI, 769 d; νόμοι μετὰ πλείστης ἀκριβείας κείμενοι, mit der größten Sorgfalt abgefaßte Gesetze, Isocr.
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4 ἀκρίβεια
ἀκρίβεια, Genauigkeit, Sorgfalt und Gründlichkeit in allem Tun; Eifer für das Gute; bes. von den Wissenschaften und den Studien; übertriebene Spitzfindigkeit; von dem Rechte; strenge Zucht; auch die genaue Wahrheit, Genauigkeit, Sparsamkeit (wenn es knapp, dürftig ist); adverb. sorgfältig (mit der größten Sorgfalt abgefaßte Gesetze) -
5 limatus
līmātus, a, um, PAdi. (v. 2. limo), gefeilt, abgeschliffen, verfeinert, homo oratione maxime limatus atque subtilis, der seine Reden mit der größten Sorgfalt u. Genauigkeit ausarbeitet, Cic.: fuerit Lucilius comis et urbanus, fuerit limatior idem, Hor.: limatius ingenium, Plin. ep. – genus librorum limatius, mehr in streng philosophischer Form, abstraktere (Ggstz. populariter scriptum), Cic.: limatius dicendi genus, gefeilter, mehr künstlerisch ausgearbeitet, Cic. – / Superl. umschrieben, maxime limatus, Cic. de orat. 1, 180.
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6 limatus
līmātus, a, um, PAdi. (v. 2. limo), gefeilt, abgeschliffen, verfeinert, homo oratione maxime limatus atque subtilis, der seine Reden mit der größten Sorgfalt u. Genauigkeit ausarbeitet, Cic.: fuerit Lucilius comis et urbanus, fuerit limatior idem, Hor.: limatius ingenium, Plin. ep. – genus librorum limatius, mehr in streng philosophischer Form, abstraktere (Ggstz. populariter scriptum), Cic.: limatius dicendi genus, gefeilter, mehr künstlerisch ausgearbeitet, Cic. – ⇒ Superl. umschrieben, maxime limatus, Cic. de orat. 1, 180.
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